BastelEi

Am Tag nach der Buchmesse war nicht etwa Ausschlafen angesagt, sondern Osterbasteln im Kulturbahnhof.

Auf meiner „Was ich machen könnte“-Liste stand diesmal:

  • ein Ei-Tangram aus Sperrholz, weil ich diese Dekupiersäge mal ausprobieren wollte
  • ein Steh-auf-Ei, um zu testen, ob das echt funktioniert
  • irgendwas mit ’nem Spiegelei
  • blau-gelb-weiße Freundschaftsbänder fürs DFB-Pokal-Halbfinale (in „weiß“ ist ja schließlich ein „Ei“ drin)

Die Dekupiersäge ist ’ne riesige elektrische Laubsäge, die einen Heidenlärm macht und wenn man das Teil, was man sägen will, nicht mit aller Kraft festhält, wird es einem aus der Hand gerissen und rumgeschleudert. Aber allemal besser, als sich mit einer Hand-Laubsäge rumzuquälen – zumal ich da noch ein Kindheits-Trauma habe: Ich habe in tagelanger Kleinarbeit und sehr zum Missfallen meiner Internatszimmermitbewohner einen Schwibbogen für meine Eltern ausgesägt – der nie aufgestellt, sondern in die Abstellkammer verbannt wurde. Der Arme. Ich Arme! Tangram-Säge-Therapie also. Zwei Eier habe ich ausgesägt, ein wenig krumm und schief, dann abgeschliffen und eins davon farbig angepinselt. Ich ließ mich sogar dazu hinreißen, noch kleine Organza-Säckchen für die Eier zu nähen. Wahnsinn!

Aus dem Außenrum-Rest bastelte ich ein Teil zum Aufhängen, auf das ich alles klebte, was ich finden konnte und das einigermaßen witzig aussah.

Dabei passierte leider ein kleines Missgeschick. Eins der Küken war in der Mitte zerrissen, und unter völliger Missachtung der gängigen Huhn-Anatomie habe ich es falschrum zusammengeklebt. Die Füße standen nach hinten. Leider gibt es davon kein Foto, da wir uns lieber minutenlang vor Lachen auf dem Boden rollten. Schließlich wurde in einer weiteren Not-OP das Küken nochmal amputiert und die Füße anderweitig recycelt:

Da die anderen Mitbastler mittlerweile Unmengen von Eiern ausgeblasen hatten, die ihren Eigenbedarf weit überstiegen, versuchte ich mich noch an einem Steh-auf-Ei. Dazu wird bei einer Eihülle das untere Loch verschlossen und durch das obere Loch vorsichtig Gips oder Spachtelmasse eingefüllt. Ich habe dazu eine fette Einwegspritze verwendet. Leider ging das so prima, dass ich das Ei mehr als halbvoll gemacht habe – damit war der Steh-auf-Effekt natürlich hin. Da ich mich nicht entscheiden konnte, ob das Ei ein Küken oder ein Hase werden sollte, entstand schließlich Brigitte, die fette Fee.

Aus der restlichen Spachtelmasse formte ich einen Eierbecher. Ein wenig Farbe und – voilà:

Ich glaube, ich werde die Eierbecher in Massenproduktion herstellen, kam richtig gut an. Ist nur leider nicht spülmaschinenfest. Vielleicht kann man da ja was mit Kunststoff machen… mal schaun, bis nächstes Ostern ist ja noch etwas Zeit. Die Sache mit den Freundschaftsbändern ging leider mangels Material und Wissen gründlich schief, aber dazu später mehr.